Mit Ampion und Obama zum Global Entrepreneurship Summit 2015
Innovation on Tour in Afrika
Wer eine Busreise durch mehrere Länder Afrikas macht, der könnte ein ausgeflippter Abenteurer sein auf einem exotischen Urlaubstripp. Nicht so Jan Schafft, Fabian Guhl, Ifeanyi Oteh und ihre „Reisegesellschaft“…

Die drei Unternehmer reisen mehrmals im Jahr mit 40 Jungunternehmern in einem Bus durch Afrika, um mit afrikanischen Gründern Geschäftsideen zu entwickeln und jungen Menschen auch im ländlichen Afrika zu helfen, Unternehmer zu werden. Mehr als 50 Startups in 16 afrikanischen Ländern sind so in den letzten zwei Jahren bereits entstanden. Wow! Wir sind begeistert und haben Jan gebeten, Euch das Projekt „Ampion Venture Busses“ vorzustellen und dazu Eure Chancen, an einer der nächsten Reisen selbst teilzunehmen.
Hier der Bericht von Jan Schafft, Mitgründer von Ampion:
Es ist schwer zu übersehen, wer an diesem Wochenende für den Ausnahmezustand in Kenias Hauptstadt Nairobi verantwortlich ist: Barack Obamas Gesicht prangt von T-Shirts, Fahnen und an Häuserwänden. Für mich bedeutet das: Mein Weg vom Flughafen zum Hotel, normalerweise eine Autofahrt von 30 Minuten, dauert am heutigen Tag dreieinhalb Stunden. Thanks, Obama!
Zusammen mit meinen Mitgründern bei Ampion Fabian Guhl und Ifeanyi Oteh besuche ich an diesem Wochenende jene Veranstaltung, für die sogar der US Präsident zum ersten Mal in das Heimatland seines Vaters reist: das Global Entrepreneurship Summit in Nairobi. Dabei hatte unsere Organisation Ampion sogar die Ehre, gemeinsam mit dem US Department of State zu arbeiten und talentierte Gründer aus Afrika und der Welt zum Summit einzuladen. Als Obama seine Eröffnungsrede vor unserem Plenum hält, können meine Kollegen und ich uns ein Lächeln nicht verkneifen: “Entrepreneurship brings down barriers between communities and cultures and builds bridges that help us take on common challenges together”, sagt der POTUS. Brücken bauen und Kooperation fördern, das ist genau es, was wir bei Ampion praktizieren; wir arbeiten in unseren Programmen mit angehenden Unternehmern aus Afrika und der ganzen Welt.

In unseren „Ampion Venture Bussen“ bringen wir jährlich talentierte Jungunternehmer zusammen, um innerhalb einer Woche in einem Bus gemeinsam bis zu fünf Länder Afrikas zu bereisen. Unterwegs bereisen sie die lokalen Gründer-Communities und Startup HUBs für Workshops, Pitch-Sessions und Erfahrungsaustausch. Die 3 – 4 Stunden Fahrt im Bus pro Tag werden genutzt, um gemeinsam an neuen Startups zu arbeiten. 40 Mitfahrer, die sich erst im Bus kennenlernen, entwickeln gemeinsam Geschäftsideen, indem sie ihre Fähigkeiten einbringen und kombinieren: Programmieren von Apps, UX-Design oder die Erfahrung im Erstellen von Geschäftsmodellen. Am Ende der Woche endet jede der Venture Bus-Reisen bei einer der größten IT- und Tech-Konferenzen des Kontinents, beispielsweise bei der DEMO Africa in Lagos, AfricaCom in Kapstadt oder dem Transform Africa Summit in Kigali. Auf diesen Konferenzen stellen die Venture Bus-Teilnehmer ihre im Bus entwickelten Startup-Konzepte auf der Hauptbühne des Events einer Jury aus Investoren sowie Unternehmens- und Regierungsvertretern vor.
Das Bus-Konzept hat einige einmalige Vorteile gegenüber klassischen Hackathons: Es lässt auch Unternehmer in ländlichen Regionen Afrikas an der Entwicklung von IT Innovation teilhaben, die sonst zumeist nur in den Hauptstädten gefördert wird, und es verbindet zugleich Startup Communities verschiedenster Regionen und Länder, die nach dem Besuch des Venture Bus enger zusammenarbeiten. Und schließlich ist der Venture Bus für erfolgreiche Manager und Unternehmer weltweit eine einmalige Gelegenheit innerhalb von nur einer Woche bis zu fünf der weltweit am schnellsten wachsenden Technologie- und Mobilfunkmärkte der Welt zu bereisen. Wer über die Etablierung von Geschäftsbeziehungen in Afrika nachdenkt, wird kaum einen besseren Einstieg finden als den Ampion Venture Bus.

Es gibt bereits zahlreiche Accelerator-Programme für Startups in Afrika, allerdings haben die meisten von ihnen ein Deal-Flow-Problem. Das Interesse von Investoren am Afrikanischen Markt ist zugleich jedoch ungebrochen groß, was für eine große Diskrepanz sorgt. Der Venture Bus und das Ampion Fellowship Programm (6-monatige virtuelle Inkubation mit Mentorship, freien Büroräumen und einem kleinen Stipendium) setzen an der Wurzel dieses Problems an, indem sie jungen Menschen in Afrika das Werkzeug an die Hand geben, um sich selbständig zu machen und Unternehmer zu werden. In den vergangenen zwei Jahren entstanden auf diese Weise in den Ampion Venture Bussen über 50 neue Startups in 16 Ländern Afrikas. Sie entwickelten Innovationen im Gesundheitswesen, im Mobile Banking, im E-Commerce, bei der Korruptionsbekämpfung, im Transportwesen und in vielen anderen Bereichen. Und beim Global Entrepreneurship Summit konnten wir mit Ampion den nächsten Schritt gehen: Gemeinsam mit dem deutschen Pharma- und Chemiekonzern Merck eröffneten wir das erste Gründungszentrum in Afrika, das ausschließlich Innovationen im Gesundheitswesen fördert, einen E-Health Accelerator. Eines der ersten Startups, das von diesem Zentrum profitiert, könnte MobiDawa sein, eine App, die kostenlos den Beipackzettel von Medikamenten digitalisiert, die sich in Afrika oft ohne ihre Originalverpackung in Umlauf befinden. James Odede und seine Kollegen gründeten MobiDawa (Suaheli für „Meine Medizin“) erst im letzten Jahr – im Ampion Venture Bus.
Einen schönen Einblick in das Erlebnis „Venture Bus“ gibt das Ampion-Vorstellungsvideo auf Youtube:
Wer nun selbst gern an einem Venture Bus in Afrika teilnehmen möchte, kann sich in den nächsten Wochen noch für die diesjährigen Programme bewerben.
Bewerbungsschluss sind der 31.7. für Marokko und Westafrika, der 15.8. für Ostafrika und der 31.8. für das südliches Afrika und Tunesien. Abgesehen von den Flugkosten ist eine Teilnahme dank der Unterstützung durch Ampions Sponsoren günstig: Inklusive Verpflegung und Unterkunft kostet die Woche im Venture Bus für internationale Teilnehmer $200 für Studenten oder $350 für Berufstätige. Für Teilnehmer mit afrikanischem Pass sind es nur $50 für Studenten und $100 für Berufstätige.