„Wolfgang“ bringt 3D-Druck zu Schulen und Unternehmen

Innovation on Tour mit dem FabBus des Goethelabs der FH Aachen

24. August 2015 von Karina Radach
FabBus_aussen_GoetheLab for Additive Manufacturing

Kurz nachdem wir vom innovativen Bus-Projekt Ampion erfahren hatten, stolperten wir doch direkt wieder über einen fantastischen Bus. Begeisterung führt offenbar verstärkt zu selektiver Wahrnehmung;) Wissenschaftler der FH Aachen bringen mit einem sehr beeindruckenden Bus eine innovative Technologie zu Schulen und Unternehmen…

Dass sich Wissenschaftler neben Lehre und Forschung dafür engagieren, ist an sich schon bemerkenswert. Dass sie es zudem schaffen, neben Verständnis auch echte Begeisterung für eine neue Technologie bei Schülern und Mitarbeitern zu erzeugen, das verdient viel Beifall. Deshalb wollen wir das Projekt FabBus hier vorstellen. Innovation on Tour, die 2.also:
Der FabBus ist ein umgebauter ehemaliger Berliner Doppelstock-Stadtbus, der vor dem Umbau  bereits 1,3 Mio km auf dem Buckel hatte. Im Rahmen eines EU-Förderprojekts wurde dieser Bus komplett umgebaut. Innerhalb eines Jahres zauberte ein Team des GoetheLab for Additive Manufacturing unter der Leitung von Prof. Prof. Dr.-Ing. Andreas Gebhardt an der FH Aachen mit den smd+ (designer architekten) und weiteren Partnern aus dem „Oldi“ ein futuristisch anmutendes, innovatives mobiles Fab-Labor.

Nicht wiederzuerkennen, wenn man sich die Vorher-Nachher-Bilder anschaut. Am 21.Mai 2015 wurde es eingeweiht und auf den Namen „Wolfgang“ getauft. Doch dazu später mehr.

Bus historisch Benjamin Witthun

In seiner unteren Etage befindet sich ein Showroom mit Ausstellungsstücken und Bauteilen aller gängigen Verfahren des Additive Manufacturing, anhand deren man einen Einblick in die vielfältigen Möglichkeiten der verschiedenen Schichtbauverfahren erhält.

 

Design obere Etage Dominik Leis, smd+partner, bültmann-nießen gbr

Die obere Etage ist ein Schulungsraum mit acht Arbeitsplätzen mit jeweils eigenem CAD-Rechner und 3D-Drucker. Hier können Besucher die Technologie live erleben, eigene Konstruktionen umsetzen und die gefertigten Bauteile auch direkt mitnehmen. Ihnen wird die spannende Welt dieser Technologie greifbar, anschaulich und interessant erklärt. Angeboten werden hier Workshops wie z. B. „Wie funktioniert ein 3D-Drucker“ oder „Vom Scan zum 3D-Bauteil“, außerdem Weiterbildung durch Demonstrationsworkshops für Unternehmen, Unterstützung bei der Etablierung des 3D-Drucks im Unternehmen oder beim Innovationstransfer. Darüber hinaus erwachsen aus Kooperationen mit Unternehmen spannende Innovationen und Projekte.

Design untere Etage Dominik Leis, smd+partner, bültmann-nießen gbr

Gut zwei Monate ist Wolfgang erst in Betrieb und in der kurzen Zeit hat dieser Prachtkerl schon viel Begeisterung in Schulen und Unternehmen erzeugt. Als rollendes Labor bringt er Additive Manufacturing aus den akademischen Gefilden heraus und hinein ins Leben von Menschen und Unternehmen, die sich dafür interessieren, und um deren Ideen zu fördern. Wolfgang und seine Besatzung bringen Kindern und Jugendlichen innovatives Know-how nahe, machen ihnen neueste Technologien begreifbar und stiften sie an, sich für Wissenschaft und Technologie zu begeistern. Unternehmen mit Nachwuchssorgen in diesem Bereich wird das Engagement des FabBus-Teams sicher besonders freuen. Wir finden, dass Wissenschaftler sich dafür engagieren, dem Nachwuchs „Technik“ auf so attraktive Weise schmackhaft machen, sollte überall im Land Schule machen! Wir wünschen Wolfgang und seiner Besatzung von der FH Aachen noch mindestens eine Million Kilometer gute Fahrten, auf denen viele innovative Ideen, spannende Projekte und Begeisterung für Technik entstehen.

Leider konnten wir nicht erfahren, warum das rollende Labor ausgerechnet „Wolfgang“ getauft wurde. Und wir wissen auch nicht, warum es einen Männernamen erhalten hat. Aber wir haben da so eine Ahnung: Vielleicht haben die Schöpfer einen Männernamen gewählt, um es vor allem Mädchen leichter zu machen, sich in den Prachtkerl mit der HighTech im Bauch zu verlieben;) Das fänden wir toll!

Wer Interesse am FabBus hat, sei es für sein Unternehmen oder die Schule seiner Kinder, kann sich an Laura Thurn wenden: 0241-6009 52946 oder fabbus@fh-aachen.de

Fotos in der Reihenfolge des Beitrags:
FabBus aussen: GoetheLab for Additive Manufacturing
Bus historisch: Benjamin Witthun
Design untere Etage: Dominik Leis, smd+partner, bültmann-nießen gbr
Design obere Etage: Dominik Leis, smd+partner, bültmann-nießen gbr

 

Mehr Laden …