Innovation wird oft missverstanden

Interview mit den Wirtschaftlichen Nachrichten der IHK Aachen

07. Januar 2015 von Karina Radach

Wieso ist Innovation ein so wichtiges Thema? Woran erkennt man ein innovatives Unternehmen? … Antworten findet Ihr im folgenden kleinen Interview…

WN: Mit der „Aachen School of Innovation“ setzen Sie sich gemeinsam mit Experten dafür ein, dass Unternehmen und Institutionen innovativer werden. Wieso ist Innovation ein so wichtiges Thema?

Radach: Technologische Entwicklungen verändern Marktbedingungen von Unternehmen so tiefgreifend, dass sich Wettbewerbsvorteile kaum noch langfristig nutzen lassen und daher immer wieder erneuert werden müssen. Die Fähigkeit zur Innovation ist deshalb ein lebenswichtiges Thema für jedes Unternehmen, das wettbewerbsfähig bleiben will.

WN: Was reizt Sie als Marketingexpertin am Thema Innovation?

Radach: Ich habe als Unternehmerin in der Marketingkommunikation oft erlebt, dass Probleme von Kunden mit Kommunikation nicht zu lösen waren, weil Ursachen tiefer lagen. Im Bereich Innovation kann ich Unternehmer unterstützen, die Weichen für Wertschöpfung richtig zu stellen und neue Wettbewerbsvorteile zu entwickeln. Daran fasziniert mich neben der vielseitigen kreativen Herausforderung auch der größere Nutzen.

WN: Woran lässt sich ein innovatives Unternehmen erkennen?

Radach: Daran, dass es dauerhaft in der Lage ist, aus neuen Ideen wirtschaftlichen Erfolg zu generieren. Ein innovatives Unternehmen reagiert nicht nur auf  Veränderungen im Markt, sondern hat eine Erneuerungskultur in seinem „Betriebssystem“ verankert. Es investiert fortlaufend einen Teil seines Erfolgs in Erneuerung, geht dabei kalkulierte Risiken ein, experimentiert kontrolliert, setzt Ergebnisse schnell um und steigt gegebenenfalls auch frühzeitig aus einem Geschäftsbereich aus.

WN: Welche Rolle spielt dabei das Thema Digitalisierung?

Radach: Es bietet faszinierende Innovationschancen für Unternehmen. Mit Digitalisierung ist aber nicht gemeint, nur online zu verkaufen oder zu kommunizieren. Digitale Technologien bieten weit größere Chancen, z. B. für Prozesse, Erlös- und Geschäftsmodelle oder Produkte und Services, die Kunden begeistern und profitabler sind. Dabei geht es nicht darum, einfach alles zu digitalisieren, was möglich ist, sondern Analoges und Digitales sinnvoll zu verknüpfen. Die Chancen der Digitalisierung werden dazu führen, dass die meisten Unternehmen zukünftig technologieorientiert sein werden. Wir sollten deshalb den Begriff „Technologieorientierte Unternehmen“ abschaffen.

WN: Sind die Betriebe aus der Region offen für das Thema, oder was muss sich hier noch ändern?

Radach: Ich kenne viele Unternehmer, die offen sind oder Innovation schon als Chance begreifen. Viele andere erkennen die vielfältigen Potenziale noch nicht, die zum Beispiel in der Erneuerung von Geschäftsmodellen liegen. Innovation wird auch oft noch missverstanden als etwas, das nur die Großen und die Hochschulen betrifft. Wir müssen besser begreiflich machen, dass und warum Innovation für Unternehmer aller Branchen und Größen ein Erfolgsthema ist!

Die vollständige Publikation findet Ihr hier auf Seite 12 oder im direkten Download.

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